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5 Goldene Regeln für Innovationen

Wenn wir mal ehrlich sind: Innovation klingt oft nach diesem großen, leuchtenden Aha-Moment. Wir denken an den „iPhone-Moment“ von Apple. Doch die Realität im Tourismus sieht anders aus. Dass das vollkommen okay ist und dass es nicht darauf ankommt von jetzt auf gleich DAS nächste große Ding zu bauen, davon soll der folgende Beitrag handeln. Ich möchte auf 5 Goldene Regeln eingehen, damit die Ergebnisse des nächsten Innovations-Workshops nicht in der Schublade landen. Damit es vom Post-It zur Umsetzung kommt. Inspiriert sind diese von den 12 Commandments of Service Design von Marc Stickdorn, Adam Lawrence und Markus Hormess.

Erstellt habe ich diesen Beitrag, um eine Nachlese für meine Keynote beim Gastroforum Allgäu 2025 zu haben. Jetzt kommt der Beitrag schon im Vorfeld, damit ich ihn direkt vor Ort teilen kann. Ich erwarte einen ereignisreichen Tag voller Ideen, inspirierender Impulse und intensiver Diskussionen. Die zentrale Frage, die ich beantworten soll ist: Wie können wir die heute gewonnenen Erkenntnisse tatsächlich in der Praxis umsetzen?

Diese Frage bildet den Kern meiner Closing-Keynote. Denn Kreativwerkstätten – ob in der Gastronomie, der Hotellerie oder in anderen Branchen – sollten kein Selbstzweck sein, obwohl solche Formate in sich natürlich auch schon sehr gut dazu geeignet sind, Inspiration und Motivation zu sammeln. Am Ende geht es aber immer auch darum, reale Probleme zu lösen, Gäste zu begeistern, Teams und Unternehmen nachhaltig zu stärken. Um diese Ziele zu erreichen, brauchen wir keine endlosen Diskussionen, ob wir mit dem, was wir uns erdacht haben die Welt verändern können, sondern klare Handlungsprinzipien. Klein starten und direkt in die Umsetzung kommen ist die Devise!

Die 5 Goldenen Regeln bieten einen praxisnahen Leitfaden, um Innovationen erfolgreich voranzutreiben. Im Folgenden möchte ich diese Prinzipien vorstellen und zeigen, wie sie in der Praxis angewendet werden können:

1. Machen, nicht reden
Die beste Idee bringt nichts, wenn sie nicht umgesetzt wird. Oft verlieren wir uns in Konzeptpapieren, Strategie-Meetings oder Diskussionen – dabei ist Innovation ein aktiver Prozess, der Mut und Tatkraft erfordert. Das bedeutet: Testet Eure Ideen im Alltag. Erst wenn eine Idee real ausprobiert wird, könnt Ihr erkennen, ob sie tatsächlich funktioniert. Kleine Pilotprojekte oder Prototypen sind dabei der Schlüssel, um schnell Erkenntnisse zu gewinnen und weiterzuentwickeln. Warum? Weil es nicht darum geht Meinungen auszutauschen, sondern darum, sich über die Ergebnisse und Erkenntnisse von kleinen Experimenten auszutauschen. Denkt daran: Auch der coolste Gedanke bleibt nur heiße Luft, wenn er nie ausprobiert wird.

2. Mut zum JA
Innovation beginnt mit der richtigen Haltung – einem offenen Mindset, das Möglichkeiten statt Hindernisse sieht. Eine der größten Hürden in Innovationsprozessen ist das reflexhafte „Ja, aber …“, das Ideen schon in der Anfangsphase blockiert. Stattdessen empfiehlt es sich, den Modus des „Ja, und …“ zu fördern. Dieser Ansatz ermutigt dazu, Vorschläge weiterzudenken und kreativen Raum zu schaffen. Es geht nicht darum, ob Ihr Methoden wie Design Thinking oder Agile Work perfekt beherrscht – entscheidend ist die Bereitschaft, Neues zuzulassen und gemeinsam zu gestalten. Natürlich hat „Ja, aber …“ auch seinen Platz – vor allem, wenn es um Risiken oder Machbarkeit geht. Doch für die kreativen Phasen eines Projekts ist es Gold wert, im Modus „Ja, und …“ zu bleiben. Probiert’s mal aus!

3. Umarmt das Problem
Innovationen scheitern häufig, weil sie an falschen Problemen ansetzen. Bevor Ihr also mit der Lösungsfindung beginnt, nehmt Euch die Zeit, das Problem wirklich zu verstehen. Das bedeutet konkret: Betrachtet das Problem aus verschiedenen Perspektiven, analysiert es gründlich und hinterfragt die eigentlichen Ursachen. Die erste Idee ist selten die beste – und oft zeigt sich erst nach genauerem Hinsehen, dass ganz andere Lösungen nötig sind. Innovation beginnt nicht mit Antworten, sondern mit den richtigen Fragen.

4. Flexibel bleiben
Unsicherheit und Veränderungen sind unvermeidlich, wenn Ihr Innovationen vorantreibt. Doch genau darin liegt die Chance: Fehler sind keine Niederlagen, sondern wertvolle Lernprozesse. Fragt Euch deshalb nicht, wie perfekt ein Prozess sein muss, bevor Ihr starten könnt, sondern überlegt Euch: Wie viel Flexibilität brauche ich, um unterwegs Anpassungen vornehmen zu können? Diese Denkweise hilft Euch, auf neue Entwicklungen zu reagieren und den Innovationsprozess dynamisch zu gestalten. Planung ist wichtig. Klar. Aber detaillierte Anfang-bis-Ende-Pläne? Die sind oft Schall und Rauch. Innovationsprozesse leben davon, dass Du Dich anpassen kannst. Der Schlüssel ist Flow: Ideen aufbauen, ausprobieren, verwerfen, weitermachen. Flexibilität ist keine Schwäche – sie ist die Grundlage, um überhaupt etwas Großes zu schaffen!

5. Realität verändern
Workshops, Präsentationen und Diskussionen sind wichtige Meilensteine – aber sie sind nicht das Ziel. Entscheidend ist, was letztlich in der Realität umgesetzt wird. Eure Gäste und Teams werden nicht durch schöne Konzepte beeindruckt, sondern durch konkrete Verbesserungen, die sie erleben können. Fragt Euch: Was können wir morgen tun, um sichtbare Ergebnisse zu erzielen? Es geht darum, Innovation greifbar zu machen. Ideen sind toll. Aber: Prototypen sind besser. Sie machen Ideen in der Realität sichtbar und liefern direktes Feedback.

Fazit: Machen, lernen, wiederholen
Die 5 Goldenen Regeln klingen simpel, oder? Das Schwierige ist, sie konsequent anzuwenden. Es geht darum, Workshops und Prozesse so zu gestalten, dass sie echten Mehrwert in der Praxis bzw. im Gastro- oder Hotelalltag schaffen – sei es fürs Team, oder für die Gäste. Denn nur durch die Umsetzung von Ideen wird aus Visionen Wirklichkeit.

Mit diesen 5 Takeaways wird das Gastroforum Allgäu 2025 enden – doch für alle Teilnehmenden soll es ein Beginn sein. Lasst uns gemeinsam nicht nur über Veränderungen sprechen, sondern sie Wirklichkeit werden lassen. Innovation ist kein einmaliges Event, sondern ein dauerhafter Weg. Geht ihn mutig und flexibel. Packt die Post-its ein, schnapp Euch Euer Team und los geht’s!

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